"Gott ist Liebe." So schreibt es Papst Benedikt XVI.. So möchte man es glauben, selbst wenn man sich Glaube als Grundlage der eigenen Weltsicht bewusst verbietet und sich das Gefühl von Freiheit so für den Preis des inneren Friedens erkauft.
Gott ist Liebe. Mit solchen Aussagen erfüllt religiöser Glaube seinen einzigen Sinn und Zweck für die Menschen. In ihrer andauernden Verzweiflung über das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit gibt ihnen der Glaube, was die Vernunft ihrem Wesen nach, nicht zu geben im Stande ist: Frieden, Geborgenheit, Hoffnung.
Man hofft, dass sich die Kirche ganz und gar in den Dienst stellt, diesen Sinn und Zweck des Glaubens alltäglich an den Menschen zu erfüllen.
Doch ach, hier beginnt das naive Missverständnis. Hier braucht es Weihbischof Andreas Laun um Klartext zu sprechen, klar zu stellen, wie Menschen und Kirche zu einander stehen, was sie trennt und wie unüberwindbar weit beide von einander entfernt bleiben.
Man hätte es ahnen können. Schon Benedikt gesteht zu Beginn seiner Enzyklika ein "sprachliches Problem" mit der Bestimmung des Begriffs "Liebe". Warum muss etwas begrifflich bestimmt werden, das doch jenseits von Sprache immer unmittelbar erlebbar bleibt? Mag sie verschiedene Formen haben, aber gibt es die niedrige, die höhere Liebe?
Doch erst Bischof Laun findet den Mut, seinem Gott die Bürde aufzuerlegen, die ihm als Mensch nicht zu stünde:
Über die Toten der Loveparade 2010 zu urteilen und sie für ihren "Aufstand gegen die Schöpfung und gegen die Ordnung Gottes", für ihre "Sünde und Einladung zur Sünde" zu strafen.
So entschieden Herr Laun die Verantwortung für dieses Urteil von sich weg und auf seinen Gott schiebt, so wenig Zweifel lässt er, wie gerecht er diese Strafe findet.
Liebe und Mitgefühl für die Opfer sind in seinem Text bedingte Größen, verbale Verhandlungsmasse innerhalb einer sehr vernünftigen Argumentation.
Folgt man Herrn Laun weiter und akzeptiert den gewaltsamen Tod vor dem weltlichen Gesetz unschuldiger Menschen als mögliche Folge von göttlicher Strafe aus Liebe, eröffnen sich ganz neue „Denkversuchungen“. Ist die Schuld ihre Kinder misshandelnder Eltern verhandelbar? Sind auch sie nur Werkzeuge göttlicher Liebe? Warum nicht auch noch das?
Herr Laun, ein sehr heiterer Mensch, ist auch sonst nicht arm an Klarheit, wie er und seine Kirche zu den Menschen stehen.
Man darf nicht über ihn urteilen. Mann muss ihm für seine Klarheit danken, ja dankbar sein, dass er kein Muslim ist. Stimmt, Herr Laun würde einen Furcht erregenden Muslim abgeben. Wie einen Juden. Wie einen Christen.
Danke, dass eine weitere naive Hoffnung enttäuscht wurde.
Klar ist, Herrn Launs Kirche dient nicht der Liebe. Sie dient der kalten Logik, kalter Menschen.
Technorati-Tags: werner habel, andreas lau, papst benedikt, deus caritas est, loveparade, kirche, katholisch
Gott ist Liebe. Mit solchen Aussagen erfüllt religiöser Glaube seinen einzigen Sinn und Zweck für die Menschen. In ihrer andauernden Verzweiflung über das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit gibt ihnen der Glaube, was die Vernunft ihrem Wesen nach, nicht zu geben im Stande ist: Frieden, Geborgenheit, Hoffnung.
Man hofft, dass sich die Kirche ganz und gar in den Dienst stellt, diesen Sinn und Zweck des Glaubens alltäglich an den Menschen zu erfüllen.
Doch ach, hier beginnt das naive Missverständnis. Hier braucht es Weihbischof Andreas Laun um Klartext zu sprechen, klar zu stellen, wie Menschen und Kirche zu einander stehen, was sie trennt und wie unüberwindbar weit beide von einander entfernt bleiben.
Man hätte es ahnen können. Schon Benedikt gesteht zu Beginn seiner Enzyklika ein "sprachliches Problem" mit der Bestimmung des Begriffs "Liebe". Warum muss etwas begrifflich bestimmt werden, das doch jenseits von Sprache immer unmittelbar erlebbar bleibt? Mag sie verschiedene Formen haben, aber gibt es die niedrige, die höhere Liebe?
Doch erst Bischof Laun findet den Mut, seinem Gott die Bürde aufzuerlegen, die ihm als Mensch nicht zu stünde:
Über die Toten der Loveparade 2010 zu urteilen und sie für ihren "Aufstand gegen die Schöpfung und gegen die Ordnung Gottes", für ihre "Sünde und Einladung zur Sünde" zu strafen.
So entschieden Herr Laun die Verantwortung für dieses Urteil von sich weg und auf seinen Gott schiebt, so wenig Zweifel lässt er, wie gerecht er diese Strafe findet.
Liebe und Mitgefühl für die Opfer sind in seinem Text bedingte Größen, verbale Verhandlungsmasse innerhalb einer sehr vernünftigen Argumentation.
Folgt man Herrn Laun weiter und akzeptiert den gewaltsamen Tod vor dem weltlichen Gesetz unschuldiger Menschen als mögliche Folge von göttlicher Strafe aus Liebe, eröffnen sich ganz neue „Denkversuchungen“. Ist die Schuld ihre Kinder misshandelnder Eltern verhandelbar? Sind auch sie nur Werkzeuge göttlicher Liebe? Warum nicht auch noch das?
Herr Laun, ein sehr heiterer Mensch, ist auch sonst nicht arm an Klarheit, wie er und seine Kirche zu den Menschen stehen.
Man darf nicht über ihn urteilen. Mann muss ihm für seine Klarheit danken, ja dankbar sein, dass er kein Muslim ist. Stimmt, Herr Laun würde einen Furcht erregenden Muslim abgeben. Wie einen Juden. Wie einen Christen.
Danke, dass eine weitere naive Hoffnung enttäuscht wurde.
Klar ist, Herrn Launs Kirche dient nicht der Liebe. Sie dient der kalten Logik, kalter Menschen.
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