02 November 2008

Henryk M. Broder: Die Toleranz der Lämmer

Muslimisches Ritual des Schächtens: Toleranz gebietet es, auch extreme Ansichten hinzunehmen

Unsympathische Menschen sprechen oft unangenehme Wahrheiten aus. Wahrheiten, die umso ungangenehmer werden, je unsympathischer der Mensch ist, der sie verkündet.

Henryk M. Broder ist ein sehr unsympathischer Mensch. Zunächst ist er deutscher Jude und damit jedem Berufungs-Gutmenschen der deutschen Meinungselite reflexartig suspekt. Wir moralisch Reinen haben unser Erbe des Holocaust rückstandslos auf den Genarationen der Eltern und Großeltern endgelagert. Wir haben uns von der Realität des Juden als Opfer deutscher Kultur befreit und ihn statt dessen zur Beddrohung für unsere reibungslose Versorgung mit Palästinensertüchern abstrahiert.

Das deutsche Kultur- und Zivilisationspräkariat stößt Broder umso mehr als Intelektueller ab. Er ist ungläubig, unromantisch, liberal, rational, eindeutig und konsensunwillig, kurz ganz und gar undeutsch.

Sein Glück, dass wir ihn mit all seiner interlektuellen Arroganz, doch so gnädig tolerieren.

Wir Guten.

Nun wagt sich dieser unverschämte Kerl, gerade diese unsere ach so erhabene Gnade madig zu schreiben. Er beschuldigt uns, durch die bedingungslose, ja selbstverachtende Toleranz gegenüber auch noch der intolerantesten Kultur, letztlich die Schächtung unserer europäischen Zivilisation in Kauf zu nehmen und zu befördern.

Undank ist des Deutschen Lohn.

Unser Glück, dass auch die unbequemste Wahrheit sich umso einfacher ignorieren lässt, je unsympathischer der Mensch ist, der sie verkündet.

Vom braven Pfarrer Jürgen Fliege wäre das viel schwerer zu verdauen. Aber von dem sind harte Wahrheiten ja Gott sei Dank auch nicht zu befürchten.


Die Wachhunde bellen, die Karawane der Lämmer zieht weiter zur Schlachtbank des Schächters.

Ignoranz ist eben doch die edelste Form der Toleranz.


Die Achse des Guten

Kritik der reinen Toleranz


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