08 Februar 2019

goodbye Google+ / Back on my Blog

Das ist mein letzter Blog-Beitrag den ich auf Google+ teilen werde.

Hier bleibt alles, was ich auf Google+ geschrieben habe, auch nachdem Google es getötet hat.
https://wernerhabelsgoogleplus.blogspot.com/

Google+ ist noch kurz vor seinem Tod

das beste soziale Netzwerk.
Besser als Facebook.
Besser als Instagram.

Aber Google lernt gerade die selbe schmerzhafte Lehre, die Apple Anfang der 1990er Jahre lernen musste:

Es ist gleichgültig, ob man der Bessere ist.
Man muss nur der Erfolgreichere sein




Die vielen Gründe, warum es für  Google+ nur für ein klägliches Ende gereicht hat sind hier

und hier

bestens beschrieben.

Ein paar Fehler sind trotzdem nochmal hervorzuheben:

Google verweigert sich wieder besseren Wissens zielstrebiger und langfristiger Planung.

Soll ein Google-Dienst nach seiner Einführung überleben, muss er von Anfang an ein ausschließlich von Mundpropaganda angetriebener Selbstläufer sein.

Google erfindet.
Google entwickelt nicht, Google betreut nicht.

Angesichts der Tatsache, dass die wenigen Erfolge seines Marketings allesamt Zufallstreffer waren, muss man hinzufügen, Google bewirbt nicht.

Google wusste, dass Google+ in einen bereits übersättigten Markt sozialer Netze eintrat.

Google  hätte wissen müssen, dass Marktbeherrschung unwahrscheinlich war.
Google hätte für den Erhalt eines Marktanteils Zeit, Aufmerksamkeit und Geduld einsetzen müssen.

Bei Google ist all das Mangelware.

Statt dessen ein ungeschickter Versuch, Youtuber zur Mitgliedschaft zu zwingen, der den Niedergang von Google+ nur beschleunigte.

Nun macht Google am Ende wieder alles falsch.

Nie zuvor war der Wunsch nach einem Ausweg aus Facebook so verbreitet wie Anfang 2019.

Nie zuvor war die Gelegenheit für Google+ größer, sich als diesen Ausweg anzubieten.

Hätte man nur das Selbstvertrauen und die Geduld.

Und dann besitzt Google nicht einmal die Größe, die eigene Niederlage einzugestehen.
Statt dessen versteckt man sich hinter unglaubwürdigen Sicherheitsbedenken, untergräbt umso mehr das Vertrauen seiner Nutzer.

Dieses Vertrauen ist nun endgültig aufgebraucht, vollends Misstrauen  gewichen.

Der große Wurf mit einem weiteren sozialen Netzwerk ist für Google damit inzwischen unmöglicher denn je.

Dabei beweisen gerade Googles Nutzer, wie es mit seinen Diensten möglich ist, Facebook und Instagram zu entkommen.

Die glückliche Ironie, möglicherweise leitet das Ende von Google+ das Ende des gesamten Ansatzes von sozialen Netwerken als geschlossenen Daten-Kerkern ein.

Aus den Leichenteilen von Google+ könnte der Leim gekocht werden, der alle allein stehenden Dienste von Google, Gmail, Drive, Kalender und und und sozial miteinander und mit der Welt vernetzt.

Das ist tatsächlich eine Chance für Google.

Vielleicht die letzte Chance, in 2020 mehr zu sein als der zweite IT-Riese, der nach Apple die 1990er Jahre überlebt hat.

Im Augenblick erscheint es, umso mehr wenn man Google grundsätzlich mag, als habe man dort den ursprünglichen Antrieb, das Internet vom Nischen-Medium zum Massen-Medium zu machen, endgültig aufgegeben.

Googles neues Ziel scheint zu sein, die Entwicklung von Microsoft seit 1995 in all ihren Fehlern nachzuäffen.

 Wie Microsoft ist Google längst das Betriebssystem der Massen, weltweit.

Wie Microsoft verschwendet man seine Kraft damit, Apple sein zu wollen.
Der Markt braucht kein zweites Apple.
Apple gibt es schon.
Der Markt braucht Auswahl.
Der Markt braucht Wettbewerb.

Wie Microsoft verschwendet man seine Kraft damit, 30 verschiedene Räder , jedes für sich allein, immer und immer wieder aufs neue zu erfinden, aber keines davon einmal von eckig auf rund zu bringen.

Entschlossen sein.
Geduldig sein.
Produkte verbessern, statt neu erfinden.

Immer wenn es sich lohnen würde, Apple zu kopieren, lässt Google es bleiben.

Wenn Google jemals ein Ziel hatte, es scheint verloren.

Auf diesem Irrweg ist schon Microsoft vom Marktführer zum Nachzügler geworden.

Die Chancen diesem Schicksal zu entgehen, sind für Google nicht unendlich.

Das Ende von Google+ ist dafür ein warnendes Beispiel.

Google bleibt mein Betriebssystem.

Mein Einsatz darin ist schon zu hoch, um das noch zu ändern.


Apple-Nutzer die länger dabei sind als 1997 wissen, wie sich das anfühlt.

Google-Nutzer müssen jetzt lernen, was die schon seit dem können:

Beten.


Ich habe durch den Verlust von Google+ gelernt, mein Blog neu wertzuschätzen, als das Zuhause meiner Gedanken, ein Zuhause das ich zu Gunsten von Google+ vernachlässigt hatte.

Blogger. Ein Dienst der so alt ist, dass ihn Google selbst vernachlässigt, aber gerade deshalb eben auch nicht, wie so viele andere, zu Tode erneuert hat.

Blogger ist gefühlt der letzte Google-Dienst ohne Verfallsdatum.

Ich gehe nicht zu Facebook.

Ich gehe nicht zu Twitter.

Gräberfelder von Zeit und Aufmerksamkeit.

Hehler von Nutzerdaten.

Niemand nimmt den Schutz von Daten so ernst, wie die angebliche Krake Google.

Aber darüber spricht niemand.

Das regt nicht auf.

Das bringt keine Klicks.

Ich kehre heim.

ich bleibe hier.

Solange Google mich lässt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen