03 Juli 2006

Nachgedanken zum Microsoft Windows Genuine Advantage



... man kann seine Produkte nur dann verschenken, wenn alle Konkurrenten ihre Produkte verkaufen.

Nur in einem Markt voller teurer Konkurrenten hat ein Geschenk den Vorteil.
Und selbst dann bleibt das Verschenken seines Produktes ein betriebswirtschaftliches Überlebensrisiko.

Du musst genauso viel Geld in Forschung und Entwicklung stecken, wie Deine Konkurrenz. Niemand nimmt Müll als Geschenk an.

Du musst den Markt schnell mit Geschenken überfluten. Deine Ressourcen sind begrenzt. Du könntest tot sein, bevor Du Marktführer geworden bist.

Es darf keinen Konkurrenten mit größeren Ressourcen geben, der besser entwickelte Produkte, schneller und konsequenter verschenkt, als es Deine Ressourcen erlauben.

Im Kern ist dies das unlösbare Problem, das Microsoft mit Linux hat.

Linux hat das Internet als de facto kostenloses Entwicklungslabor,als de facto kostenlosen Vertriebskanal und als de facto kostenlosen Kundenservice. All das mit quasi unendlichen Ressourcen an Menschen und Zeit.
Die Produktzyklen von Open Source Software werden nicht in Jahren, sondern in Tagen gemessen.

Microsoft kann seine Produkte nicht so schnell, effizient und konsequent verschenken, wie Linux es kann. Die EULA lässt das nicht zu.

Die Einführung des Windows Genuine Advantage zeigt, dass Microsoft diese Tatsache begriffen hat.

Windows war immer schon freie Software nach dem Prinzip Freibier, aber hat so nur als Einzelgänger in einem sonst teuren, geschlossenen Markt betriebswirtschaftlichen Sinn gemacht.

Erst jetzt, da Linux Microsofts Gewinnerwartungen bedroht, wird mit dem Windows Genuine Advantage das tatsächliche Ende von Windows als Freibier eingeläutet.

Was kommt als nächstes? Es gibt bereits Anzeichen in den Bereichen Entwicklung und Marketing, dass Microsoft beginnt, sich unter den Bedingungen des neuen Marktes wieder einmal neu zu erfinden.
Microsoft in fünf Jahren ein Anbieter von Open Source Software?

Warum nicht?

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