In meinem letzten Beitrag habe ich Google Reader als Beispiel herangezogen, wie Google ohne Not und ersatzlos Dienste abschafft, die bis dahin unverzichtbare Werkzeuge für ihre Nutzer waren.
Ich verstehe, dass Google das Protokoll RSS nicht mehr unterstützen will, weil es langfristig keine Zukunft dafür sieht.
Aber wie Apple es mit dem Macbook 2015 vormacht, lebt auch Google noch einsam in seiner Zukunft ohne RSS.
Noch will ihm niemand dorthin folgen.
Der Rest der Welt bleibt lieber in einer Gegenwart in der man weiter mit RSS leben und arbeiten kann.
Denn RSS ist in dieser gegenwart ohne google reader immer noch das beste Mittel, wertvolle Information und, ja es gibt sie, wertvolle Unterhaltung zu finden.
Und nein, Google+ ist kein Ersatz für Google Reader.
Und Mitbewerber wie feedly wetten darauf, dass das noch lange so bleiben wird.
RSS ist viel mehr als eine persönliche Sammlung von Informationsquellen.
RSS ist das persönliche Fernsehprogramm.
RSS ist das persönliche Radioprogramm.
RSS ist das persönliche Damm- und Schleusenwerk, das die Informationsfluten des Internets erst befahrbar macht.
Als ich in den 1980er Jahren aufwuchs, war mein Radio, noch vor dem Fernseher, das Massenmedium meiner Wahl.
Anders als der Fernseher, hielt es mich nicht davon ab, Comics und Bücher zu lesen.
Anders als der Fernseher, bestimmte es nicht, was zu seinen Geschichten in meinem Kopfkino ablief.
Es lief unaufdringlich nebenher als Filmmusik meines Lebens.
Irgendwann in den 1990ern hörte ich auf, Fernsehen zu schauen.
Irgendwann hörte ich auf, Radio zu hören.
Sie waren mir zu dumm geworden.
Der Podcast als besondere Form von RSS hat die Intelligenz in Fernsehen und Radio zurück gebracht.
Er hat beide in mein Leben zurück gebracht.
Immer noch ziehe ich Radio dem Fernsehen vor.
Es ist unaufdringlich.
Es hat keine Bilder, die vom Inhalt ablenken.
Hier ist meine Podcast Playlist:
Das ZDF hat Guido Knopp über 30 Jahre ein Vermögen gezahlt, um im Fernsehen geschichtliche und damit politische Bildung zu bieten.
Vergleicht man, was Knopp damit geleistet hat mit dem was Dan Carlin allein mit seiner Stimme und einem Mikrophon bietet, sollte das ZDF sein Geld rückwirkend zurück verlangen.
Inzwischen die einzige politische Sendung im deutschen Rundfunk mit Mehrwert zu einer Bild-Schlagzeile.
Man muss die Bilder nicht sehen, um die Information zu hören.
Will man auf die politische Welt über den deutschen Blickwinkel hinaus schauen, gibt es kaum eine Alternative.
Der erste von drei Podcasts von Leo Laporte, die man immer noch schauen muss, wenn man, wie ich bekennender Computer-Geek ist.
Leo und seine Freunde erklären einmal pro Woche die Welt der Technik.
mein digitales Leben erreicht mich auf meinem schlauen Telefon und meiner schlauen Uhr.
Hier erfahre ich, was es für beide neues gibt.
Ich habe es hier geschrieben, Google ist mein Betriebssystem.
Früher gab es zu Leo Laporte keine Alternative.
Ein ehemaliger Mitarbeiter hat das geändert.
Was unterscheidet sie?
Ihr Alter. Und das ändert alles.
Zwei Männer unterhalten sich jede Woche 30 Minuten lang über alles mögliche und unmögliche in ihrem Leben.
Worin liegt der Mehrwert?
In den folgenden 90 Minuten, in denen sie vernüfntige und witzige Tipps geben, wie man Spaß am Leben haben kann und dabei achtsam, zuverlässig und erfolgreich wird.
Andy Ihnatko gibt jede Woche sein Beispiel, wie man ein Geek und ein besserer Mensch sein kann.
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