06 April 2020

Corona, Ende der Wallfahrt, Ende des Glaubens?


Dieser Text begründet überzeugend, dass "Burning Man" mehr ist als ein zeitlich in sich geschlossenes, endliches Ereignis.

Burning Man ist als Pilgerfahrt der wiederkehrende Höhepunkt von über ihn hinaus 
fortdauernden, gemeinsamen Gebräuchen von Gläubigen.
Dies sind Gläubige  neuer Religionen von einem technologischen Jenseits und dem Versprechen von  Auferstehung aus Technik.

Beschrieben werden solche Religionen von Erlösung durch Technik von Erik Davis in Techgnosis und von Franz Wegener in Gnosis in 
High-Tech und Science Fiction.

Das Neue, das Derzeitige ihrer Bräuche mindert aber nicht deren Vergleichbarkeit mit den Gebräuchen uralter Glaubensgemeinschaften.

Sie alle stillen das selbe Bedürfnis des nach Sinn im Dasein suchenden Menschen.

Der Autor betont die Aufgabe des Ereignisses Burning Man als Wallfahrt der Gläubigen.

Er zeigt diese Aufgabe im gesamten Zusammenhang eines größeren Gefüges von Gebräuchen in denen  Gläubige ihren Glauben gemeinsam ausleben.

Die Wallfahrt Burning Man ist demnach das gemeinsame Erlebnis des Glaubens durch das sich die Gläubigen gleichzeitig gegenseitig dieses Glaubens rückversichern.

Hier wird der Glaube gegen seine Infragestellung durch die Wirklichkeit neu aufgeladen, die Wirklichkeit, die außerhalb von Burning Man steht.

Ein wichtiger Teil von Burning Man als Wallfahrt, kommt der gemeinsamen Überwindung von körperlichem Raum zu.

Jeder Gläubige überwindet hier körperliche Ferne, damit alle sich an einem Punkt in unmittelbarer Nähe vereinen können.

Wie kann Burning Man seine Aufgabe der Wallfahrt erfüllen, wenn in einer weltweiten Seuche der gegenseitige Abstand zu einander neues Gebot für das Überleben der Gemeinschaft ist?

Wie kann irgendein Glaubensgefüge bestehen, wenn ihm mit der räumlichen Zusammenkunft der Wallfahrt die Möglichkeit der gegenseitigen Rückversicherung im Glauben genommen.

Kann sich Glaube in der Zusammenkunft im künstlichen Raum neu aufladen, der Infragestellung durch die äußere Wirklichkeit standhalten?

Dank an Karan Gill!

Dank an Franz Wegener für den Hinweis zu diesem Text!

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