30 Oktober 2022

RTL Samstag Nacht - Das Wiedersehen, 2

 So sehr sich dieser Abend sentimental nostalgischer Erinnerung an das lineare Fernseherlebnis auch gefühlt und tatsächlich für mich gelohnt hat; 
es hat mir ebenso unmissverständlich bewiesen, wie weit ich diesem Erlebnis inzwischen er- und entwachsen bin.
Zur Kenntnis, Kapitän Balder und Crew haben mich gefühlt weiter mitgenommen, als es die xte "Wetten, dass..?"Widerrufsbelehrung je könnte.
Das war größtes Kunsthandwerk, von allen Anwesenden, wie von dem einen, der schmerzlich vermisst wurde.
Aber darin liegt eben auch die Trauer, nicht nur um Mirco Nontschew, sondern um diese Sendung als Ganzes, sogar um uns selbst, um das, war wir selbst damals als Zuschauer sein konnten und sein wollten.
Warum das alles unwiederbringlich verloren und unmöglich wiederholbar ist, zeigte RTL selbst mit dem Format,  das dieser lustigen Trauerfeier folgte und gleichzeitig ihr Andenken zutiefst entehrte:
"Take me out" klaut das schon von Anfang viel schwächere 1990er Jahre Konzept von "Mann oh Mann" mit Peer Augustinski und nimmt ihm die letzten Reste von Witz und Geist.
Was übrig bleibt ist unerträglich widerlich, ekelhaft.
Es wäre nach dem letzten Schnitt mit Mirco Nontschew angebracht und machbar gewesen, bis 06:00 morgens alte RTL Sendeschlussschleifen zu zeigen.
Stattdessen zeigte RTL, das.
Damit ist alles über den Zustand von linear programmiertem Fernsehen 2022 gesagt.
Trauer.

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