Die Schöpfungsgeschichte des neuen Menschen war bis heute eine Geschichte des Scheiterns vieler Schöpfer.
Keiner der totalitären Ideologien, weder dem Kommunismus, noch dem Faschismus ist es gelungen, diese Utopie der Wirklichkeit näher zu bringen. Und am Ende jedes Versuchs sind Millionen Unschuldiger auf dem Altar des neuen Menschen geopfert worden.
Da wo Stalin, Mussolini und Hitler versagt haben, schicken sich nun Chirurgen, Pharmakologen und Ingenieure an, natürlich fern jeder Ideologie, wenn schon nicht den vollkommen Menschen von Morgen zu schaffen, so doch den Menschen von heute fortlaufend zu verbessern. Schon jetzt lassen Prothesen, Implantate und Medikamente Menschen schneller, höher und weiter gehen als je zuvor. Grenzen dieser neuen Bewegung erscheinen nur mehr als mit der Zeit technisch lösbare Probleme.
Hat dieses Optmierungsprojekt des Menschen an seiner eigenen Natur einen Zielpunkt? Wenn ja, wo liegt er?
Telepolis verkürzt die Arbeit an einem besseren Menschen auf ihre Notwendigkeit zur Erfüllung der stetig wachsendenen Ansprüche einer produktivitätsbesessenen Gesellschaft an den Einzelnen. Sicher ist das Fakt, aber erst in den letzten beiden Absätzen richtet der Autor seine Analyse auf des Pudels wahren Kern.
Das Ziel der Verbesserung des Menschen liegt jenseits seiner selbst und seiner Natur und wird nur durch ihre Überwindung erreicht.
Die Grenze zur Utopie die Stalin, Mussolini und Hitler radikal und gewaltsam zu durchbrechen suchten, wollen die Menschenmacher von heute wie steter Tropfen aushöhlen, auflösen, erodieren. Aus der Schöpfung des neuen Menschen wird so der Versuch seiner von sich selbst gesteuerten Evolution.
Und auch nach dem so gern geleugneten ideologischen Überbau der postmodernen Humantechnokratie muss man bei Licht betrachtet, nicht lange suchen. Mögen sie sich auch zeitgeistgerecht Transhumanisten nennen, Ihr Erlösungsmythos von der Überwindung des Menschen durch sich selbst hat einen uralten und durch und durch metaphysischen Ursprung: Der spirituelle Todfeind alles Diesseitigen, die Gnosis.
der vergleich "Da wo Stalin, Mussolini und Hitler versagt haben, schicken sich nun Chirurgen, Pharmakologen und Ingenieure an" ist wohl nicht ganz durchdacht. "Chirurgen, Pharmakologen und Ingenieure an" sind wohl eher mit soldaten, geheimdiensten oder folterer vergleichbar. wer heutzutage die rollen von Stalin, Mussolini und Hitler übernommen hat ist ihnen herr habel sehr wohl bekannt
AntwortenLöschenSehr geehrter Anonymus,
Löschenvielen Dank für ihren Kommentar!
Der gemeinsame Bezug von Kommunisten, Faschisten und Nationalsozialisten auf der einen, zu Chirurgen, Pharmakologen und Ingenieuren auf der anderen Seite liegt in dem Ziel, über die Verbesserung des Menschen eine bessere Welt zu schaffen.
Was die Ideologen von damals über die gewaltsame Gleichschaltung der Gesellschaft in Denken und Handeln versuchten, setzen die Technokraten von heute mit direkten Eingriffen in Körper und Geist des Menschen fort, sei es über die pharmazeutische Beeinflussung des neuralen Stoffwechsels, über Gentechnik, oder über den Ersatz defekter Körperteile durch bio-mechanischen Ersatz.
Das diese Technokraten gestern, heute und in Zukunft in ihrer alltäglichen Arbeit als Spione, Soldaten und Folterer auftreten können, gebe ich Ihnen zu; es widerspricht nicht meinen Beobachtungen.
mir ist absolut schleierhaft wie davon ausgegangen werden kann das ihre sogenannte
AntwortenLöschen"Optmierungsprojekt des Menschen" in ein schneller, weiter besser gelenkt wird. ganz im gegenteil!!!!!!!! der westlich orientierte mensch war noch nie zuvor so anällig für krankheiten, niederste triebe sowie körperlicher trägheit. sollte man sie herr h. mit nichts als dem was sie am körper tragen mal für 6 monate in den urwald verfrachten würden sie wohl elendig verenden. ich empfehle ihnen den verein zu wechseln und ein upgrade ihres bewustsein zu starten. der fisch stinkt hier vom kopfer her.
Sehr geehrter Anonymus,
Löschenvielen Dank für ihren Kommentar!
Die Optimierung des Menschen ist nicht mein Projekt, aber seine Beobachtung fasziniert mich und seine Beschreibung habe ich mir zum Inhalt gemacht. Die Heilsversprechen des Projekts sind Teil meiner Beschreibung, nicht meiner Überzeugung.
Ich kann deshalb keinen Verein wechseln, dem ich nicht beigetreten bin.
Und damit halte ich es weiterhin wie Groucho Marx
http://de.wikiquote.org/wiki/Groucho_Marx
Deshalb erübrigt sich auch die Erweiterung meines Bewusstseins über einen anderen Weg als das Lesen ihrer Kommentare.
Der westlich orientierte Mensch verkümmert durch die andauernde “Verbesserung” seiner selbst und seiner Umwelt nicht nur in der Fähigkeit, in einer rohen, unkultivierten Natur zu überleben.
Diese “Verbesserungen” seiner kultivierten Umwelt könnten ihn letztlich so vollkommen darin einkapseln, dass er sich der Natur immer mehr entfremdet, jeden Berührungspunkt mit ihr verliert, jede Chance in ihr zu scheitern.