20 April 2006

Ostern, Integrale Morde, der Neumann-Effekt,Konquering Aldi und the eternal ladies man

Niemand macht der römisch-katholischen Kirche etwas vor, im Management von
Massen-Events, nicht mal Andre Heller!

Da kann selbst ein ungläubiger Agnostiker wie ich, nur anerkennend staunen.
Respekt Benedikt!

Soviel zu Ostern 2006.

Hey, Deutschland diskutiert über die gescheiterte Integration fanatischer
Muslime, die sich gegenseitig umbringen
und währenddessen bringen unsere
eigenen, niedlichen Rasse-Fanatiker jeden um, der am falschen Ort, zur
falschen Zeit, die falsche Hautfarbe hat?

Die neue deutsche Leitkultur.
Ich wünschte, ich wäre einfach nur im falschen Film.
Gut, dass es noch Dinge gibt, die einen hochziehen.

Die motivierenden, weil klaren Aussagen von Jan, zum Beispiel:
"Genug der Moral. Weiter im Tagesgeschäft."

Ein Satz wie ein Multivatimin-Trunk in den Tag!

Auch die letzte Feuertaufe mit SUSE KDE auf meinem Laptop, lässt mich meinen
Kopf etwas aufrechter auf den Schultern tragen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Evangelist für openSUSE KDE bin.

Nein, nicht für Linux, nicht für openSUSE, sondern für openSUSE KDE.

Diese Unterscheidung ist wichtig.
Linux ist nicht gleich Linux.
openSUSE ist das Linux, dass am besten zu mir passt.
KDE ist das Linux-GUI, dass am besten zu mir passt. Und da bin ich in bester
Gesellschaft
.
Das eine ist ohne das andere für mich bestenfalls nur die Hälfte wert.

Das vorausgeschickt, habe ich immer noch eine 6 GB große Windows XP Dual Boot
Partition auf meinem Laptop und ich HASSE sie!
Wofür habe ich sie? Ausschließlich, um mir das hier ansehen zu können! Und
deswegen HASSE ich sie umso mehr!
Mein KDE ist ein vollwertiges Desktop-System, mit dem ich buchstäblich ALLES
machen kann, nur und ausgerechnet für den Qicktime Stream von Steve Jobs
aktueller Apple Keynote muss ich ausgerechnet Microsoft Windows XP starten?

Weder das von mir bevorzugte KMPlayer, noch das langsam immer besser werdende
Kaffeine, die beide alles andere schaffen, sind in der Lage, dieses Format
wiederzugeben?
Das ist peinlich im alten Sinn von "schmerzhaft" für Linux und für mich.


Warum lege ich so großen Wert darauf, die Keynotes von Steve Job sehen zu
können? Das ist einfach. Er ist einer der wenigen modernen Unternehmer, die
mich mit ihren Ideen inspirieren. Immer wieder.

Das ist nun weniger ein Problem von openSUSE, geschweige denn von KDE, mehr
ein Problem von grundsätzlich fehlenden bzw. veralteten Codecs für Linux.
Unlösbar ist das nicht und deshalb mit jedem weiteren Tag peinlicher.

Schwieriger sind da schon die für openSUSE spezifischen Probleme, denn die
sind zu allem Überfluss auch noch ausnahmslos hausgemacht.

Warum muss ich bei jedem Systemstart meine Soundkarte neu installieren, nur um
bei Flash-Filmen im Web-Browser Ton hören zu können?

Warum fehlen mir nach einem Update von KDE über die FTP-Server von Novell/SUSE
wichtige Teile des Systems?

Beide Fehler haben nichts mit fehlenden Funktionen von Linux oder KDE zu tun.
Beide Fehler sind direkte Folgen der himmelschreiend schlampigen Produktpflege
und Qualitätssicherung bei Novell/SUSE

Ich schreibe das gerade weil ich von der endgültigen Überlegenheit von Linux
gegen OS X und Windows überzeugt bin.

Aber solange die oben beschriebenen, vermeidbaren Fehler nicht behoben sind,
brauchen wir über den potentiellen Erfolg von vorinstallierten Linux-PCs bei
Aldi gar nicht erst diskutieren.

Ich vertraue darauf dass die Qualität von SUSE in dem Maß zunimmt, in dem
Novell das Monopol über seine Weiterentwicklung noch mehr als bisher an die
Open Source Entwicklergemeinschaft abgibt.
openSUSE war hier ein erster Schritt in die richtige Richtung und vorbildliche
Projekte wie Packman zeigen, wie es weiter gehen muss.

Die Erfolgsrezepte sind die selben, wie überall in Open Source:
Kollektive gegenseitige Qualitätskontrolle dezentral vernetzter Beitragender,
an einem gleichzeitig zentral administrierten Projekt.

Der Linux-PC wird Aldi erobern.
Die Tage meiner Windows-Partition sind gezählt.

Aber genug der evangelikalen Eiferei.

Zum Schluss für heute noch etwas für 's Romantiker-Herz:
He is right, he is my man.
Er ist es, seit mich seine Stimme, seine Texte, seine Augen zum ersten Mal ins
Herz trafen.
Wer ihn noch nicht kennt, dem empfehle ich dringend die Entdeckung.
Es gibt keinen zweiten Leonard Cohen.
Und genau da befürchte ich das Problem des angekündigten Konzert-Films.
Wenn Nick Cave Cohens Songs interpretiert, ist das konsequent, wenn Jarvis
Cocker es tut, mag es noch spannend sein. Aber wenn Bono und U2 sich an Cohen
vergreifen, dann erwartet man Nervtötendes wie seit mindestens 6 Jahren von
U2... auweija.

p. p. s.: Habe heute einen lieben Freund zum ersten Mal seit Jahren wieder
gesehen. Freidenker wie Matthias sind etwas wohltuendes im heutigen
Meinungs-Muzak. Ich hoffe, wir können ihn auch bald in der blogsphere
begrüßen.

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