15 April 2007

Dolphin, ein Datei-Manager für KDE, nicht mehr, nicht weniger



Meine erste Reaktion auf Dolphin, den neuen Datei-Manager für KDE: "Wozu denn das, Es gibt doch schon Konqueror, Datei-Manager, Web-Browser, alles in einem?!"

Tja das sollte Konqueror auch sein, Tatsache ist aber, dass er beide Aufgaben nur zu 90% erfüllt und dass die jeweils fehlenden 10% genau dass sind, was im Zweifel fehlt.

Deutlich wird dieses Dilemma vor allem dann, wenn man Konqueror als Web-Browser benutzt. In den dort fehlenden 10% kommt man an der parallelen Installation von Firefox und/oder Opera nicht vorbei, um wirklich 100% der angebotenen Webseiten korrekt darzustellen.

Die Situation ist vergleichbar mit Safari auf Apples Mac OSX. Auch er nutzt wie Konqueror KHTML als Rendering Engine. Auch er gibt dem Nutzer nicht 100% des Webs. Auch hier müssen Camino, Opera oder im schlimmsten Fall Internet Explorer Lücken füllen.

Wer auf die Situation reagiert, indem er das Web nur durch Firefox oder Opera betrachtet, braucht in KDE nur noch einen nahtlos integrierten Datei-Manager. Dafür ist Konqueror wie ein Schweizer Armee Messer, wenn man eigentlich nur einen Flaschenöffner braucht.

Im Gegensatz zu KDE hat Apple bis jetzt nicht versucht, Safari mit dem Finder zu verbinden. Ein Programm für eine Anwendung. Man kann mit Recht sagen, dass diese Konzentration auf eine Aufgabe, jedes Programm in der Entwicklung seiner Funktionen stärkt.

Man merkt Konqueror an, dass die Entwicklung seiner Datei-Manager Funktion zugunsten seiner Web-Browser Funktion vernachlässigt wird. So gesehen, gibt Dolphin dem KDE Nutzer die 10%, die Konqueror zum perfekten Datei-Manger fehlen und schleppt nicht die 90% Prozent Web-Browser mit sich, die ein Firefox Anwender eh nicht braucht. Das allein sollte zum Beispiel meinen Freund Oliver Loch für Dolphin interessieren ;-)

Also, wenn Dolphin als Datei-Manager so schön mächtig und schlank ist, warum nutzt Werner Habel dann trotzdem noch Konqueror für Web, Festplatte und einfach alles?

Die Frage ist die Antwort. Für mich ist der entscheidende Vorteil von Konqueror gerade, dass ich eine Anwendung für alles habe und mir keinen Gedanken darüber machen muss, wo die Information die mich interessiert gespeichert ist und mit welchem Programm ich sie deshalb aufrufen muss. Konqueror zeigt sie mir. Egal wo. Irgendwie.

Für diese Bequemlichkeit zahle ich gern den Preis, für 10% aller Web-Seiten Firefox starten zu müssen.

Die Entwickler von Dolphin wissen, dass es KDE Nutzer wie mich gibt und haben deshalb auch nicht vor, Konqueror zu ersetzen. Sie geben einfach allen Firefox Liebhabern in KDE, die 50% von Konquerer nie gebraucht haben, endlich eine Alternative.

Ich sehe in Dolphin eine notwendige Entwicklung für KDE, wenn auch nicht für mich.

Installation:

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